Hornisse (lat. Vespa crabro)
Tierordnung: Hautflügler
Familie: Faltenwespen
Größe: Arbeiterinnen: 18 bis 25 mm, Königinnen: 35 mm
Nahrung: Insekten, Nektar, Fallobst, Pflanzensäfte
Lebensdauer: Arbeiterinnen: 3 – 4 Wochen, Königinnen: 1 Jahr
Verbreitung: Asien, Europa, Nordamerika
Gefährdungsgrad: Gefährdet
Zu Beginn des Monats Mai erwacht die Hornissen-Jungkönigin aus ihrer Winterstarre. Überdauert hat sie den Winter geschützt vor Frost im Holz eines morschen Baumes oder im Erdreich. Die Jungkönigin wurde bereits im Herbst des Vorjahrs geboren und begattet, und beginnt nun mit der Suche nach Nahrung und einem geeigneten Nistplatz. Da natürliche Baumhöhlen rar geworden sind, dienen ihr nun Dachbodennischen, alte Schuppen, Gartenlauben oder Vogelnistkästen in menschlichen Siedlungsbereichen als Ersatzhöhle. Hier kommt es oft zu Konflikten. Da die Hornisse in Deutschland geschützt ist, darf sie nicht getötet und ihre Nester nicht ohne amtliche Genehmigung entfernt werden.
Hat die Jungkönigin einen geeigneten Standort gefunden, beginnt sie mit dem Nestbau. Dazu fertigt sie erste Waben und Schutzhüllen bestehend aus einer papierartigen Masse aus zerkautem Holz an und legt ihre Eier ab. Die Arbeiterinnen schlüpfen Anfang Juli und übernehmen dann die Brutaufzucht, sie erreichen nur ein Lebensalter von drei bis vier Wochen. Mitte August bis Mitte September erreicht das Volk seinen Höhepunkt und kann 300 – 600 Individuen zählen.
Jetzt legt die Königin nur noch Eier aus denen die neuen Jungköniginnen und Drohnen (Männchen) schlüpfen, im Oktober verstirbt sie. Die Jungköniginnen paaren sich und beginnen viel Nahrung aufzunehmen um sich auf die Überwinterung vorzubereiten. Anfang November sterben die letzten Arbeiterinnen, die Hornissensaison ist zu Ende und das Nest ist leer.
Entgegen Ihres Rufes sind Hornissen ein friedliches Volk. In der Regel sollte man dennoch Abstand von ihren Nestern halten und diese keinesfalls anfassen oder erschüttern. Ein ruhiges Annähern erlaubt die Beobachtung des regen Treibens des Hornissenvolks.
Das Gift einer Hornisse ähnelt dem von Bienen und Wespen, einzig der längere und größere Stachel und der höhere Anteil von Acetylcholin (einem Neurotransmitter) lässt uns den Stich als schmerzhafter empfinden. Selbst mehrere Stiche einer Hornisse stellen keine Gefahr für den gesunden Menschen dar. Gefährlich wird der Stich nur für Allergiker*innen.