Insektenverzeichnis

Hornisse (lat. Vespa crabro)

Tierordnung: Hautflügler
Familie: Faltenwespen
Größe: Arbeiterinnen: 18 bis 25 mm, Königinnen: 35 mm
Nahrung: Insekten, Nektar, Fallobst, Pflanzensäfte
Lebensdauer: Arbeiterinnen: 3 – 4 Wochen, Königinnen: 1 Jahr
Verbreitung: Asien, Europa, Nordamerika

Gefährdungsgrad: Gefährdet

Zu Beginn des Monats Mai erwacht die Hornissen-Jungkönigin aus ihrer Winterstarre. Überdauert hat sie den Winter geschützt vor Frost im Holz eines morschen Baumes oder im Erdreich. Die Jungkönigin wurde bereits im Herbst des Vorjahrs geboren und begattet, und beginnt nun mit der Suche nach Nahrung und einem geeigneten Nistplatz. Da natürliche Baumhöhlen rar geworden sind, dienen ihr nun Dachbodennischen, alte Schuppen, Gartenlauben oder Vogelnistkästen in menschlichen Siedlungsbereichen als Ersatzhöhle. Hier kommt es oft zu Konflikten. Da die Hornisse in Deutschland geschützt ist, darf sie nicht getötet und ihre Nester nicht ohne amtliche Genehmigung entfernt werden.
Hat die Jungkönigin einen geeigneten Standort gefunden, beginnt sie mit dem Nestbau. Dazu fertigt sie erste Waben und Schutzhüllen bestehend aus einer papierartigen Masse aus zerkautem Holz an und legt ihre Eier ab. Die Arbeiterinnen schlüpfen Anfang Juli und übernehmen dann die Brutaufzucht, sie erreichen nur ein Lebensalter von drei bis vier Wochen. Mitte August bis Mitte September erreicht das Volk seinen Höhepunkt und kann 300 – 600 Individuen zählen.
Jetzt legt die Königin nur noch Eier aus denen die neuen Jungköniginnen und Drohnen (Männchen) schlüpfen, im Oktober verstirbt sie. Die Jungköniginnen paaren sich und beginnen viel Nahrung aufzunehmen um sich auf die Überwinterung vorzubereiten. Anfang November sterben die letzten Arbeiterinnen, die Hornissensaison ist zu Ende und das Nest ist leer.

Entgegen Ihres Rufes sind Hornissen ein friedliches Volk. In der Regel sollte man dennoch Abstand von ihren Nestern halten und diese keinesfalls anfassen oder erschüttern. Ein ruhiges Annähern erlaubt die Beobachtung des regen Treibens des Hornissenvolks.
Das Gift einer Hornisse ähnelt dem von Bienen und Wespen, einzig der längere und größere Stachel und der höhere Anteil von Acetylcholin (einem Neurotransmitter) lässt uns den Stich als schmerzhafter empfinden. Selbst mehrere Stiche einer Hornisse stellen keine Gefahr für den gesunden Menschen dar. Gefährlich wird der Stich nur für Allergiker*innen.

BIENEN UND GRABWESPEN

Maskenbiene (lat. Hylaeus)

Tierordnung: Hautflügler
Überfamilie: Bienen und Grabwespen, lat. Apoidea
Familie: Colletidae (Urbienen)
Größe: 7-9 mm
Ausflugszeit: Juni bis August
Nisthilfe im Insektenhotel: Gänge mit 2-4mm Durchmesser.

Mit 37 verschiedenen Arten ist die Maskenbiene in Deutschlands Waldrändern, Wiesen, Parks, Sandgruben und Gärten vertreten. Das auffallende Kennzeichen des ansonsten komplett schwarzen Insekts ist die weiße oder bei manchen Arten auch gelbe Maske an der unteren Gesichtshälfte. Allerdings sind nur Männchen mit diesem Merkmal ausgestattet. Weibchen besitzen lediglich Punkte oder Streifen am inneren Rand der Facettenaugen oder die Zeichnung fehlt ganz und gar. Mit einer Körperlänge von 7-9 mm sind Maskenbienen kleiner und dazu auch schmäler als Honigbienen.

In der freien Natur legen Maskenbienen ihre Eier in Hohlräume von toten Bäumen, Pflanzenstängeln oder in Erdlöcher. Der Eingang einer Legeröhre für Maskenbienen sollte idealerweise einen Durchmesser von 2-4 mm aufweisen. Im Luxus-Insektenhotel nehmen Maskenbienenweibchen die zum Set gehörenden Schilfstücke oder die Bohrlöcher mit Vorliebe als Brutstätte für ihre Nachkommen an. Sie finden sich nur zur Eiablage am Insektenhotel ein.

Die ungefährliche und friedfertige Maskenbiene erfüllt wichtige Aufgaben in unserem Ökosystem. Sie ernährt sich von Nektar und Pollen und trägt damit zur Bestäubung von Zier- und Nutzpflanzen bei.

Mauerbiene (lat. Osmia)

Tierordnung: Hautflügler
Überfamilie: Bienen und Grabwespen, lat. Apoidea
Familie: Megachilidae (Bauchsammler)
Größe: 8-16 mm
Ausflugszeit: März bis August
Nisthilfe im Insektenhotel: Gänge mit ca. 8-10 mm Durchmesser

Die Tiergattung der Mauerbienen findet sich je nach Spezies in verschiedenen Farbschattierungen am Insektenhotel ein. Die bei uns am häufigsten auftretende Art ist die Rote Mauerbiene, die mit ihrer rötlich-braunen Färbung ihrem Namen alle Ehre macht.
Gehörnte Mauerbienen sind mit ihrem gedrungenen Körperbau leicht mit Hummeln zu verwechseln, bleiben aber generell etwas kleiner. Sie sind mit die ersten Bienen im Jahr und schlüpfen, je nach Witterung, schon Ende März.

Was Nistmöglichkeiten betrifft, sind Mauerbienen sehr flexibel. Sie benutzen für die Eiablage Mauerritzen, Löcher in Lehmwänden und Bäumen, hohle Pflanzenstängel und sogar leere Schneckenhäuser. In langen Röhren legen sie bis zu 20 einzelne, hintereinander befindliche Brutzellen an, die sie mit Wänden aus einem Speichel-Erde-Lehm-Gemisch abtrennen und jeweils mit Blütenpollen als Nahrung für die Larven auffüllen. In einem Insektenhotel belegen Mauerbienen Löcher mit einem Durchmesser von etwa 6-10 mm.

Die einzeln lebenden, harmlosen Mauerbienen sind in vielen Teilen Europas und Nordafrikas beheimatet. Sie übernehmen zu einem Großteil die Bestäubung von Obstbäumen.

Pelzbiene

Tierordnung: Hautflügler
Überfamilie: Bienen und Grabwespen, lat. Apoidea
Familie: Apoidea (Echte Bienen)
Größe: 14 mm
Ausflugszeit: März bis Juni
Nisthilfe im Insektenhotel: Gänge mit 8 mm Durchmesser

Mit 15 mm Länge und kompakter Körperform erinnern die stark behaarten Pelzbienen an Hummeln. Mit ihrem erheblich schnellerem Flug lassen sie sich jedoch eindeutig bestimmen. Außer der Gemeinen Pelzbiene treten bei uns noch 12 weitere Arten auf. Die Weibchen der Gemeinen Pelzbiene können braun, grau oder schwarz gefärbt sein, während die Männchen einen grauen Körper, eine helle Kopfzeichnung und extrem lange Haare an den mittleren Beinen besitzen.

Pelzbienen sind schon sehr zeitig im Jahr aktiv. Statt in natürlichen Gängen an Steilhängen oder totem Holz, legen Pelzbienenweibchen ihre Eier im Insektenhotel in Bohrlöcher mit einem Durchmesser von etwa 8 mm ab.

Als nicht in einem Kollektiv lebende Geschöpfe müssen Pelzbienen keinen Staat verteidigen und verhalten sich dementsprechend friedlich. Sie ernähren sich ausschließlich von Pollen und Nektar und interessieren sich wie andere Wildbienen nicht für süße Speisen. Für die Bestäubung von Obstbäumen und Beerensträuchern sind Pelzbienen zusammen mit anderen Wildbienenarten unverzichtbar.

Seidenbiene

Tierordnung: Hautflügler
Überfamilie: Bienen und Grabwespen, lat. Apoidea
Familie: Colletidae (Urbienen)
Größe: 7 – 9 mm
Ausflugszeit: Juni bis August
Nisthilfe im Insektenhotel: Gänge mit 2 – 4 mm Durchmesser in Ton und Lehm

Mit insgesamt 21 unterschiedlichen Arten treten die Seidenbienen vor allem von Juni bis in den späten Herbst bei uns in Erscheinung. Einzig allein die Frühlings-Seidenbiene ist schon früher unterwegs. Als Lebensraum bevorzugen Seidenbienen Sand- und Kiesgruben, Steilhänge und Hohlwege, aber auch Siedlungsgebiete. In Mitteleuropa weist die Gemeine Seidenbiene innerhalb dieser Tiergattung die höchste Population auf. Sie erreicht 9 mm Körperlänge mit einem zu einer Spitze auslaufenden Hinterteil. Der Kopf und der Rumpf ist rotbraun behaart.

In freier Natur legen Seidenbienenweibchen ihre Eier in Lehmgängen ab. Im Insektenhotel werden Bohrlöcher mit einem Durchmesser von etwa 5 mm bevorzugt, die jeweils mehrere Larven in voneinander abgetrennten Kammern aufnehmen können. Angst vor Stichen muss niemand haben, denn die Tiere konzentrieren sich einzig allein auf ihr Brutgeschäft.

Die meisten Seidenbienenarten haben sich auf die Bestäubung von Korbblütlergewächsen spezialisiert, weshalb besonders die Blumen im Garten bei der Anwesenheit von Seidenbienen ihren Nutzen ziehen.

Wollbiene
(lat. Anthidium manicatum)

Tierordnung: Hautflügler
Überfamilie: Bienen und Grabwespen, lat. Apoidea
Familie: Megachilidae (Bauchsammler)
Größe: 12-18 mm
Ausflugszeit: Juni bis September

Die Wollbienen werden zusammen mit den Harzbienen in der Gattung Megachilidae zusammengefasst, von denen es in Deutschland 30 verschiedene Arten gibt. Die bekannteste von ihnen ist die Große Wollbiene, die alljährlich von Juni bis September in Erscheinung tritt. Wollbienen besitzen eine starke Ähnlichkeit mit Wespen. Das markanteste Unterscheidungsmerkmal sind die gelben, quer verlaufenden Streifen, die sich bei der Wollbiene auf dem Rücken nicht vereinen. Statt dessen verläuft bis zum Hinterleibsende ein schwarzer Mittelstreifen. Wollbienen erhielten ihren Namen, weil sie die einzelnen Zellen in ihren Nestern mit einem Gemisch aus Pflanzenfasern und Drüsensekret abtrennen.

Die Wollbienenmännchen sind mit 5 Dornen am Hinterleib ausgestattet, die sie jedoch nur gegen Paarungs- oder Nahrungskonkurrenten einsetzen. Für Menschen besteht keine Gefahr. Im Insektenhotel nutzen die Wollbienen die Bohrlöcher und das Schilf, um darin ihre Eier mit Pollen und Nektar als Erstversorgung abzulegen.

Da sich die Wollbienen vor allem an Kräutern ihre Nahrung holen, sind sie für alle krautigen Pflanzen, die in den Sommermonaten blühen, wichtige Bestäubungsinsekten.

Goldwespe

Tierordnung: Hautflügler
Unterordnung: Taillienwespen
Überfamilie: Bienen und Grabwespen, lat. Apoidea
Familie: Chrysididae
Größe: 4 – 15 mm
Ausflugszeit: April bis September
Nisthilfe im Insektenhotel: Gänge von Wirtsinsekten

Die Vertreter der Familie der Goldwespen präsentieren sich, wie ihr Name schon verrät, in einem metallischen Glanz. Von blau-grün mit violettem Hinterteil bis hin zu feuerroten und goldenen Schattierungen reicht das Farbspektrum der verschiedenen Erscheinungsformen. In Mitteleuropa kommen etwa 100 verschiedene Arten vor, deren Körperlänge von 4 mm bis zu 15 mm variiert.

Goldwespen führen ein parasitäres Dasein. Die Weibchen suchen sich bereits gefüllte Legeröhren, öffnen sie, hinterlassen ihre Eier und verschließen sie wieder. Die Wirtslarve wird bei einigen Arten gleich getötet und der Futtervorrat einfach übernommen. Häufig zapft die Goldwespenlarve die Wirtslarve jedoch erst nur geringfügig an, so dass diese am Leben bleibt, und schlägt erst im Puppenstadium richtig zu. Jede Goldwespenart hat sich auf bestimmte Falten- und Grabwespen oder Wildbienen spezialisiert.

Auch wenn die Nahrungsversorgung der Larven auf räuberische Weise erfolgt, tragen die für den Menschen ungefährlichen Goldwespen zur Dezimierung von Schadinsekten bei. Adulte Goldwespen verköstigen sich mit Nektar und Pollen und leisten dabei ihren Anteil an der Bestäubung der Pflanzen.

Grabwespe

Tierordnung: Hautflügler
Überfamilie: Bienen und Grabwespen, lat. Apoidea
Unterfamilie: Taillenwespe
Größe: 2 – 5 mm
Ausflugszeit: Juni bis September
Nisthilfe im Insektenhotel: Gänge mit 4 – 6 mm Durchmesser

Bei uns umfasst die Familie der Grabwespen etwa 250 Arten. Sie variieren in ihrer Körpergröße von 2 mm bis zu 5 cm. Ebenso mannigfaltig präsentiert sich die äußere Erscheinung, die von komplett schwarz bis zu den typischen gelben Wespenstreifen ausfallen kann. Die Gemeine Sandwespe mit ihrem extrem dünnen, teilweise rot gefärbten Hinterleib zählt ebenfalls zu den Grabwespen.

Zur Eiablage ziehen Grabwespen je nach Art Altholz oder sandige Zonen vor. Gerne nehmen sie alternativ das Angebot in einem Insektenhotel an und belegen dort die Bohrlöcher oder das Schilf.

Grabwespen sind im Sommer aktiv. Als Vollinsekt ernähren sie sich von Nektar und Pollen und leisten dabei Blütenbestäubung. Ihre Larven benötigen Protein, deshalb werden die Eier in den hintereinander liegenden Zellen innerhalb einer Legeröhre mit Insekten bestückt. Das können Blattläuse, Raupen, Fliegen, Ameisen, Spinnen oder Blattwanzen sein. Jede Grabwespenart hat sich auf ein bestimmtes Beutetier spezialisiert und trägt somit zur natürlichen Schädlingsbekämpfung bei. Ihren Stachel setzen die für den Menschen völlig harmlosen Grabwespen nur zur Lähmung der Larvennahrung ein.

Lehmwespe

Insektenordnung: Hautflügler
Überfamilie: Bienen und Grabwespen, lat. Apoidea
Familie: Falterwespen
Größe: 7 – 11 mm
Ausflugszeit: Mai bis September
Nisthilfe im Insektenhotel: Todholz und Pflanzenstängel

Die Lehmwespen stellen die meisten Arten unter den Solitären Faltenwespen, die sich untereinander stark ähneln. Sie besitzen alle die schwarz-gelbe Zeichnung und einen Körperbau mit schmaler Wespentaille. Die Bezeichnung Faltenwespe resultiert aus dem in Ruhestellung einmal der Länge nach gefalteten Flügel.

Zu den Lehmwespen zählen auch die Töpferwespen, die ihre Röhren zur Eiablage komplett aus Lehm bauen. Andere der insgesamt 82 in Mitteleuropa vorkommenden Arten suchen sich bereits bestehende Hohlräume, wie etwa das Schilfrohr in einem Insektenhotel.

Zur Erstversorgung für ihre frisch geschlüpften Larven schleppen die Lehmwespen Raupen kleiner Falter mit in die Legeröhren und halten somit den Bestand an Gemüse fressenden Schädlingen niedrig. Mit Lehm wird jedes Legerohr geschlossen. Trotz der großen optischen Ähnlichkeit mit der gefürchteten Echten Wespe gibt es klare Unterscheidungsmerkmale. Lehmwespen verhalten sich niemals aggressiv und interessieren sich auch nicht für menschliche Nahrung. Furcht vor den Tieren ist total unbegründet.

SCHMETTERLINGE UND FALTER

Admiral

(lat. Vanessa Atalanta, syn. Pyrameis Atalanta)

Klasse: Insekten
Ordnung: Schmetterlinge
Familie: Edelfalter
Unterfamilie: Fleckenfalter
Gattung: Vanessa

Der Admiral flattert nicht nur in Europa durch die Lüfte, denn diese Schmetterlingsart ist auch in Nordamerika, Neuseeland, Haiti und in Teilen Afrikas und Asiens anzutreffen. Die Schmetterlinge durchziehen je nach Jahreszeit verschiedene Regionen. An den Rändern der dunkelbraunen Flügeloberseiten sitzen orangefarbene und weiße Zeichnungen. Zwischen 50 und 65 mm liegt die Gesamtflügelspannweite eines Admirals, der sich sowohl in Wäldern und Wiesen als auch auf landwirtschaftlich genutzten Flächen und Gärten aufhält. Als Wirtspflanzen für den Nachwuchs suchen die Admiralsweibchen gezielt Brennnesselgewächse aus, von denen sich die fast schwarzen Raupen ernähren.

Als Wanderfalter verbringt der Admiral den Winter in wärmeren Regionen am Mittelmeer. Aufgrund der Klimaerwärmung werden aber immer mehr in Mitteleuropa überwinternde Schmetterlinge beobachtet. Für sie sind Insektenhotels willkommene Überwinterungsplätze. Ab Anfang Mai tritt der Admiral im Frühjahr in Erscheinung. In der 2. oder 3. Generation eines Jahres fliegen die erwachsenen Tiere ab Oktober in wärmere Gebiete.

Um den Hunger zu stillen, landet der Admiral am liebsten auf violetten Blüten, die er während der Speiseaufnahme bestäubt.

Apollo / Apollofalter
(lat. Parnassius Apollo)

Klasse: Insekten
Ordnung: Schmetterlinge
Familie: Ritterfalter
Gattung: Parnassius

Leider gibt es den Apollofalter nicht mehr oft zu sehen. Deshalb steht er auf der Liste der streng geschützten Schmetterlinge. Bis zu 88 mm beträgt die Spannweite der weißlichen Flügel mit schwarzer Bestäubung und schwarzen, roten und manchmal auch gelben Flecken. Die Größe der Falter kann je nach Lebensraum variieren. In höheren Lagen und bei Nahrung mit wenig Nährstoffen bleiben die Falter kleiner. Die behaarten Raupen besitzen eine schwarze Grundfärbung mit roten und gelben Punkten. Der Apollofalter überwintert als bereits voll entwickelte Raupe im Ei, das an einer Pflanze hängt. Bevorzugt werden dazu Dickblattgewächse. Die geschlüpften Raupen der jährlich einzigen Generation halten sich nicht nur auf ihren Wirtspflanzen auf, sie verstecken sich auch unter Steinen.

In Steingärten mit Mauerpfeffer und Fetthennen fühlen sich Apollofalter wohl. Ein dort befindliches Insektenhotel mit Schmetterlingszimmer wird gerne als Unterschlupf angenommen.

Die Flugzeit des Apollofalters dauert von Mai bis August. Er bevorzugt sonnige und steinige Gebiete, weil dort die bevorzugten Nahrungspflanzen wachsen, die von ihm auch bestäubt werden.

Distelfalter
(lat. Vanessa Cardui)

Klasse: Insekten
Ordnung: Schmetterlinge
Familie: Edelfalter
Gattung: Vanessa

Wie der Name erahnen lässt, bevorzugt der Distelfalter zur Ernährung seiner Raupen Distelgewächse. Als Wanderfalter tritt er nur sporadisch in unseren Gefilden auf. Normalerweise erscheint der Distelfalter ab April in Mitteleuropa, um anschließend noch weiter in den Norden vorzudringen. Über den Sommer bildet er 2-3 Generationen aus. Im Herbst findet schließlich der Rückflug ans Mittelmeer oder ins nördliche Afrika statt. Das Verbreitungsgebiet des Distelfalters inklusive der jährlichen Wanderungen erstreckt sich außer Südamerika und den polaren Zonen praktisch über den kompletten Erdball. Die Flügelspannweite des Distelfalters beträgt bis zu 60 mm, wobei es die Enden der Vorderflügen sind, die dieses Maß erreichen. Die orange-braunen Flügeldecken weisen schwarze und weiße Flecken auf. Grünlich-gelb mit dunklen Marmorierungen erscheinen die Raupen.

Ein angebotenes Insektenhotel, in dem Schmetterlingskammern integriert sind, benutzt der Distelfalter als Rückzugsort bei schlechtem Wetter und als Schlafplatz.

Erwachsene Distelfalter fliegen zur Nahrungsaufnahme hauptsächlich Disteln und Sommerflieder an und erfüllen die für diese Pflanzen notwendige Bestäubung.

Kleine Fuchs
(lat. Aglais Urticae)

Klasse: Insekten
Ordnung: Schmetterlinge
Familie: Edelfalter
Unterfamilie: Fleckenfalter
Gattung: Aglais

Zwischen 40 und 50 mm beträgt die Flügelspannweite des Tagfalters mit der auffallenden Zeichnung in schwarz, dunkelbraun, weiß und blau auf rostbraunem Grund. In allen Ländern Europas und in Teilen von Asien ist der Kleine Fuchs zu Hause, auch auf Bergen bis zu einer Höhe von 3000 m. Der Kleine Fuchs ist schon im März aktiv und sucht nahezu ausschließlich frische Brennnesselpflanzen zur Eiablage. Aus Gelegen von bis zu 200 Eiern schlüpfen die schwarzen, mit gelblichen Längsbinden ausgestatteten Raupen.

Im Oktober braucht je nach sommerlicher Witterung die 2. oder 3. Generation des Jahres Möglichkeiten zur Überwinterung. Das können auch trockene Plätze in Kellern, Garagen und Dachböden inmitten von Siedlungen sein. Ein im Garten angebrachtes Insektenhotel stellt eine gerne angenommene Alternative zur Überwinterung der ausgewachsenen Tiere dar.

Dem Kleinen Fuchs schmeckt der Nektar vieler Gartenpflanzen ausgesprochen gut. Er vollbringt somit die Bestäubung an vielen Blumen und Gemüsepflanzen im Garten.

Schwalbenschwanz
(lat. Papilio Machaon)

Klasse: Insekten
Ordnung: Schmetterlinge
Familie: Ritterfalter
Unterfamilie: Papilionidae
Gattung: Papilio

In Europa zählt der Schwalbenschwanz zu den größten heimischen Schmetterlingsarten. Bis zu 80 mm messen seine ausgebreiteten Flügel in den Farben Hellgelb, Schwarz, Blau und Rot-Orange. Die Hinterflügel sind mit dem Merkmal ausgestattet, das dieser Schmetterlingsart den Namen gab. Der untere Rand besitzt eine ähnlich Form wie die Schwanzfedern der Schwalben. Die Puppen des Schwalbenschwanzes fallen mit einer bunten Farbzusammenstellung aus hellgrünen, schwarzen und orange-roten Tönen ins Auge. In bis zu 3 Generationen vermehrt sich der Schwalbenschwanz pro Jahr, von denen die letzte als Puppe an einer Pflanze überwintert.

Die Schmetterlingskammern des Insektenhotels benutzt der Schwalbenschwanz in den Sommermonaten als Unterkunft bei schlechtem Wetter und während der Nachtstunden, um vor Fressfeinden geschützt zu sein.

Fenchel, Dill und Möhren sucht der Schwalbenschwanz mit Vorliebe als Wirtspflanzen für seine Nachkommen aus. Da sich die erwachsenen Tiere von Pollen und Nektar ernähren, sorgen sie im ökologischen System für die Bestäubung der Blüten. Der Schwalbenschwanz taucht nur noch selten bei uns auf und zählt deshalb zu den geschützten Schmetterlingsarten.

Tagpfauenauge (lat. Inachis Io)

Klasse: Insekten
Ordnung: Schmetterlinge
Familie: Edelfalter
Unterfamilie: Fleckenfalter
Gattung: Inachis

Jeder der vier rotbraunen Flügel des Tagpfauenauges, die insgesamt eine Flügelspannweite von 55 mm erreichen, ist mit einer Zeichnung geschmückt, die an die Federn eines Pfauenhahns erinnert. Dem Tagfalter nutzt sie zur Abschreckung seiner Feinde, die denken, es handele sich um die Augen eines gefährlichen Tieres. Die Flügelunterseiten sind grau-schwarz marmoriert. Das Tagpfauenauge erscheint jährlich in zwei Generationen von Juni bis August und von August bis Oktober. Die zunächst weißlich-grünen Raupen, die sich von Brennnesseln ernähren, wechseln mit jeder Häutung ihre Farbe bis hin zu einem tiefen Schwarz mit weißen Punkten. Sie tragen zudem über den ganzen Körper bedornte Fortsätze. Nach etwa vier Wochen folgt die Verpuppung. Das Tagpfauenauge lebt in Mitteleuropa sowie in Japan und in weiteren Teilen Asien in lichten Wäldern, Parks und Gärten.

Zur Überwinterung suchen sich die Falter Höhlen oder Keller. Die Luft muss feucht sein, weil die Tiere sonst vertrocknen. Die Schmetterlingsöffnung eines Insektenhotels, das im Garten angebracht ist, erfüllt diese Bedingung optimal.

Das Tagpfauenauge bevorzugt den Nektar von blauvioletten und roten Blüten und bestäubt sie während der Mahlzeit.