Kaninchen sind beliebte Haustiere, die mit ihrer freundlichen und neugierigen Art das Zuhause bereichern – egal, ob für Familien oder Einzelpersonen. Bevor man sich ein Kaninchen zulegt, ist es wichtig, ihre Bedürfnisse zu kennen, um ihnen ein artgerechtes Leben zu ermöglichen. In diesem Beitrag erfährst du alles Wesentliche über die Ernährung, Pflege, ihr Verhalten und den idealen Lebensraum für Kaninchen.
Verschiedene Kaninchenarten weltweit
Weltweit gibt es etwa 29 Kaninchenarten, die zur Familie der Hasenartigen (Leporidae) gehören. Diese verschiedenen Arten haben sich an unterschiedliche Lebensräume angepasst und kommen in verschiedenen Regionen der Welt vor.
Hier sind einige der bekanntesten Kaninchenarten:
Europäisches Wildkaninchen
Diese Art ist die bekannteste und am weitesten verbreitete Kaninchenart. Von ihr stammen alle domestizierten Hauskaninchen ab, die heute als Haustiere gehalten werden. Das Europäische Wildkaninchen kommt ursprünglich aus Südeuropa und Nordafrika, wurde aber auch in anderen Teilen der Welt eingeführt.
Baumwollschwanzkaninchen
Diese Gattung umfasst mehrere Arten, die hauptsächlich in Nord- und Südamerika verbreitet sind. Sie sind bekannt für ihren charakteristischen kurzen, baumwollartigen Schwanz. Die Tiere leben in verschiedenen Lebensräumen, von Wäldern bis hin zu Wüsten. Se sind vor allem dämmerungs- und nachtaktiv und nutzen ihr schnelles Fluchtverhalten als Schutz vor Raubtieren.
Vulkanhase
Eine seltene und vom Aussterben bedrohte Kaninchenart, die nur in Mexiko vorkommt, speziell in den Vulkanregionen Zentralmexikos. Der Vulkanhase ist besonders klein und lebt in Höhenlagen von bis zu 4.000 Metern. Mit einer Körperlänge von etwa 30 bis 40 Zentimetern gehört er zu den kleinsten Hasenarten der Welt. Er hat ein dichtes, braunes Fell, kurze Ohren und einen relativ kurzen Schwanz.
Größe, Gewicht und Lebensdauer
Kaninchen variieren stark in ihrer Größe und ihrem Gewicht, je nach Rasse. Die Spannweite reicht von kleinen Zwergkaninchen, die etwa 20 cm groß und rund 1,1 kg schwer werden, bis hin zu beeindruckenden Riesenkaninchen, die bis zu 70 cm lang und 12 kg schwer werden können. Ihre Lebenserwartung liegt bei guter Pflege zwischen 8 und 12 Jahren, was sie zu einem langfristigen Begleiter macht.
Art
Feinde
Nachwuchs
Verbreitung
Wildkaninchen
- Raubvögel (Eulen, Adler, Habichte)
- Füchse, Marder, Wiesel, Schlangen
- Tragzeit:
28 – 31 Tage - Wurfgröße: 4 – 12 Junge
- Ursprung: Europa, Nordafrika
- Eingeführt in: Australien, Neuseeland, Südamerika
Baumwoll
schwanz
kaninchen
- Raubvögel (Habichte, Falken)
- Füchse, Kojoten, Schlangen
- Tragzeit:
25 – 30 Tage - Wurfgröße: 2 – 7 Junge
- Nord- und Südamerika
Vulkan
hase
- Raubvögel (Habichte, Falken)
- Füchse, Kojoten, Wildkatzen, Schlange
- Tragzeit:
ca. 38 Tage - Wurfgröße: 1 – 4 Junge
- Zentralmexiko
- begrenzt auf Vulkangebiete
Ernährung – Was fressen Kaninchen?
Die richtige Ernährung ist essenziell für die Gesundheit von Kaninchen. Heu sollte immer zur Verfügung stehen, da es die Verdauung fördert und die Zähne pflegt. Frische Kräuter wie Löwenzahn, Petersilie, Basilikum und Rucola liefern wichtige Nährstoffe. Zusätzlich lieben Kaninchen Gemüse wie Karotten, Gurken, Paprika und Blattsalate. Obst wie Äpfel, Blaubeeren oder Erdbeeren können als gelegentliche Leckerlis gegeben werden, jedoch nur in kleinen Mengen wegen des hohen Zuckergehalts.
Wichtig ist es auch, auf die richtige Auswahl an Futter zu achten.
Zwiebeln, Knoblauch, Kartoffeln und Avocados dürfen auf keinen Fall gefüttert werden, da diese für Kaninchen giftig sind.
Der richtige Lebensraum für Kaninchen
Kaninchen sind aktive Tiere, die viel Platz benötigen. Ein geräumiger Stall oder Käfig ist ein guter Anfang, aber sie brauchen auch täglich Auslauf. Ein Freigehege im Garten oder auf dem Balkon ist ideal, damit sie herumhoppeln und buddeln können. Wichtig ist dabei, dass der Lebensraum gut gesichert ist, um die Tiere vor Gefahren wie Fressfeinden zu schützen. Verstecke, Tunnel und erhöht liegende Flächen im Gehege sorgen dafür, dass dein Kaninchen beschäftigt bleibt und sich wohlfühlt.
Verhalten und Sozialleben
Kaninchen sind sehr soziale Tiere und fühlen sich am wohlsten, wenn sie nicht alleine gehalten werden. Sie kommunizieren untereinander durch Körperhaltungen, Geräusche und das Stampfen mit den Hinterbeinen. Auch in der menschlichen Obhut sind sie gesellig und bauen schnell eine Bindung zu ihren Besitzern auf. Durch ihren ausgeprägten Geruchssinn und ihr hervorragendes Gehör sind Kaninchen äußerst wachsam. Ihre großen Augen ermöglichen ihnen ein weites Sichtfeld, was in der Natur entscheidend ist, um Gefahren frühzeitig zu erkennen.
Empfindlichkeit gegenüber Hitze
Kaninchen sind sehr empfindlich gegenüber Hitze und Zugluft. Temperaturen über 25°C können gefährlich für sie werden. Im Sommer sollten sie stets Zugang zu einem schattigen und kühlen Platz haben, um Überhitzung zu vermeiden.
Fortpflanzung
Kaninchen vermehren sich sehr schnell. Wenn du mehrere Kaninchen hältst, die nicht sterilisiert oder kastriert sind, solltest du das im Blick haben, um ungewollten Nachwuchs zu vermeiden. Die Kastration von Männchen und Sterilisation von Weibchen wird zudem generell empfohlen, da dies aggressive Verhaltensweisen reduzieren und gesundheitliche Probleme verhindern kann.